"Das schwarze Schaf", Peter Teuschel, 2014, J. G. Cotta'sche Buchhandlung
Peter Teuschel stellt die Tatsache, dass es Ausgrenzung in der Familie gibt, in seinem Buch „Das schwarze Schaf“ anschaulich dar. Selten habe ich ein Buch zu einem psychologischen Thema gelesen, das sein Thema auf so klare und verständliche Weise erläutert. Dem erfahrenen Psychologen Teuschel ist es hoch anzurechnen, dass er sich um diesen Sachverhalt annimmt, der häufiger auftritt als gedacht. Peter Teuschel zeigt plastisch und anhand einer sehr bildhaften Sprache die verschiedenen Formen, in denen Ausgrenzung durch die Familie vorkommt. Die von ihm gewählten Bilder sind so prägnant, dass sie vor dem geistigen Auge des Lesers sofort lebendig werden. Jeder kann sich zum Beispiel gut eine Vorstellung vom „Sonnenvogel“ machen, der innerhalb seiner Familie all die Träume und Wünsche verwirklichen soll, die die anderen, weniger begabten Familienmitglieder nicht ausleben können. In Familien können auch „bunte Schafe“ auftreten, die durch exotische Eigenschaften wie künstlerische Begabung oder psychische Erkrankungen aus dem System ihrer Familie heraus fallen. Den Beweis, dass es tatsächlich „bunte Schafe“ gibt, liefert der Autor selbst in seinem humorvollen Blog, dessen Lektüre sich als Ergänzung zum Buch unbedingt lohnt.
In vorliegendem Buch wird nicht nur dargestellt, wie es zu Ausgrenzung innerhalb der Familie kommen kann und wie es sich anfühlt, ein schwarzes Schaf zu sein. Der Autor gibt darüber hinaus wertvolle Tipps und Hinweise, wie betroffene Personen mit der Situation umgehen können. Auswege werden gezeigt, die den schwarzen Schafen helfen, ihr negatives Lebensgefühl zu ändern, das sie teilweise seit Kindertagen mitschleppen. Diese Auswege funktionieren und führen in jeder Hinsicht zu einer Verbesserung der Lebensqualität.
Mit „Das schwarze Schaf“ hat Peter Teuschel ein überaus hilfreiches Buch geschrieben, das einer großen, anonymen und bisher wenig beachteten Herde von schwarzen Schafen außerordentlich zugute kommen wird. Sehr verdienstvoll, dass er das Thema aufgegriffen hat.
Zur Ergänzung lesen: www.SchwarzeHerde.de
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