Salt River

Salt River
Salt River

"Salt River", James Sallis, No Exit Press 2010

 

Dem Krimi "Salt River" sind 14 Kritiken diverser Rezensenten vorangestellt, die die Novelle in den höchsten Tönen loben. Mir hat sich beim Lesen des Buches nicht unbedingt erschlossen, was daran so grandios sein soll, was möglicherweise an meinen ungenügenden Englischkenntnissen liegt - besonders des Alltags-Amerikanischen!

 

Die Geschichte spielt in einer Kleinstadt nahe Memphis; ein junger Mann stirbt, als er mit einem - eventuell gestohlenen - Straßenkreuzer ein Gebäude rammt. Der junge Mann, Billy, ist der verloren geglaubte Sohn des ehemaligen Sheriffs. Der derzeitige Sheriff, Turner, beginnt, die Hintergründe des Todesfalles zu durchleuchten und entdeckt dabei Hinweise auf Ereignisse, die Jahrzehnte in der Vergangenheit liegen. Dabei bleibt alles im Möglichen und wird nur angedeutet; nichts wird als reales Ereignis konkretisiert.

 

Eher beiläufig reiht sich Szene an Szene; der Autor führt eine Reihe von eigenartigen Charakteren ein, wobei es ihm vor allem um die Erfahrungen dieser Charaktere und die Brüche und Umwege in ihrem Leben geht. Dies beginnt bei Sheriff Turner, dem das Leben schwer mitgespielt hat, und zieht sich durch die gesamte Erzählung. Mit anderen Worten: Die Geschichte ist genau wie das richtige Leben! Dieser Eindruck wird dadurch bestärkt, dass einige Handlungsstränge ins Leere führen und nichts mit der Lösung des "Falls" zu tun haben - wie in der Realität.

 

Der Grundton der Novelle ist melancholisch; die Protagonisten äußern viele weise und tiefgründige Gedanken über das Leben, das Schicksal, Vorherbestimmung, Verlust und Trauer. Der Autor malt mit Worten diverse ansprechende und originelle poetische Bilder.

 

Auch war es faszinierend, etwas über das Leben in den Südstaaten der USA von heute zu lesen, auch wenn ich immer wieder über die Essgewohnheiten der Amerikaner verwundert bin...

 

Die philosophischen Weisheiten und die schönen poetischen Bilder machen das Buch durchaus lesenswert.

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