Die geheime Sprache der Vögel

Die geheime Sprache der Vögel
Die geheime Sprache der Vögel

"Die geheime Sprache der Vögel", Ralph Müller, 2010, AT Verlag

 

Ralph Müller ist ein begeisterter und langjähriger Natur- und vor allem Vogelbeobachter und möchte den Leser an seine Art des Naturerlebens heranführen. Dabei erzählt er sehr ausführlich und anhand zahlreicher Anekdoten von seinen eigenen Erlebnissen mit Tieren, vor allem mit Vögeln, in aller Welt. Das Buch ist sehr persönlich un spricht von der Liebe und Bewunderung des Autoren für die Natur und die Tiere. Der Leser bekommt viele Tipps für sein Verhalten bei der Naturbeobachtung und lernt über die Wechselwirkungen der Lebewesen untereinander bzw. wie wir Menschen die Tiere beeinflussen, wenn wir uns in der Natur bewegen.

 

Das Buch ist optisch hervorragend gestaltet und erfreut durch eine Vielzahl von ausgezeichneten Fotos, hauptsächlich von Vögeln, aber auch anderen Tieren. Die Erlebnisse des Autoren mit Tieren sind ganz nett zu lesen; ansonsten bringt es allerdings für jeden, der sich schon einmal mit wachen Sinnen in der Natur bewegt hat, wenig Neues. Die Tatsache, dass Vögel vor ihren Feinden warnen und eine Körpersprache haben, die auch vom Menschen verstanden werden kann, dürfte jedem Naturbeobachter bekannt sein. Dies kann natürlich trotzdem in Buchform thematisiert werden; allerdings hat Ralph Müller eine Art, äußerst langatmig und weitschweifig über Dinge zu berichten, die sich eigentlich von selbst verstehen.

 

Teilweise vermittelt er diverse Fakten über die Vögel und die Natur auf naturwissenschaftliche Art, aber größtenteils ist sein Erzählstil persönlich, sehr emotional und von großer Ausführlichkeit. Diese Mischung ist für denjenigen Leser, der eher eine rein naturwissenschaftliche Naturbeobachtung kennt, gewöhnungsbedürftig.

 

Die große Naturverbundenheit des Autoren in allen Ehren, und auch die hier wieder vielbeschworene Behauptung, dass in der Welt alles mit allem zusammenhängt, aber trotzdem hat mich dieses Buch merkwürdig wenig berührt, was vermutlich mit dessen Langatmigkeit zu tun hat. Den Inhalt des Buches hätte man mit halb so vielen Worten vermitteln können; dann wäre es bestimmt spannender geworden. Es ist aber möglich, dass jemand, der viel Zeit und Ruhe hat, bzw. jemand, der sich noch nie mit Naturbeobachtung beschäftigt hat, einen großen Nutzen von der Lektüre dieses Buches hat.

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