Die verborgenen Worte Jesu

Die verborgenen Worte Jesu
Die verborgenen Worte Jesu

"Die verborgenen Worte Jesu", Andrew Phillip Smith, 2006, Lüchow Verlag

 

In diesem Buch stellt Andrew Phillip Smith Worte Jesu Christi vor, bzw. Worte, die ihm zugeschrieben werden. Dabei handelt es sich um sog. Logien oder Agrapha; dies sind Worte, die nicht in den Kanon der vier Evangelien des NT aufgenommen worden sind. Der Autor greift dabei auf eine Vielzahl von Quellen zurück und unterteilt die Logien nach ihrer Herkunft in christliche, jüdische, gnostische und islamische Aussagen Jesu. Zu vielen Logien gibt er eine kurze Erklärung und erläutert deren Herkunft.

 

Das Buch beginnt mit einem Vorwort von Stephan A. Hoeller, der die Erwartung weckt, dass der Leser durch die vorgestellten "geheimen Worte" Jesu ein klareres Bild von der Person Jesu Christi bekommt, als es aus den vier Evangelien hervorgeht.

 

Weiter folgt eine Einführung von Andrew Phillip Smith, der einen interessanten Einblick in die Arbeit der Bibelforscher und Exegeten gibt. Er erläutert anschaulich, auf welche Weise die Gelehrten Jesusworte auf ihre Authentizität hin überprüfen. Dann folgt der Hauptteil mit den eigentlichen Jesusworten.

 

Das Vorwort und die Einführung machen den Leser wirklich neugierig, da der Eindruck erweckt wird, dass im Hauptteil unglaublich spannende neue Erkenntnisse über Jesus Christus enthüllt werden, die ihn uns als Person näher bringen und verständlicher machen. Aus meiner Sicht wird diese Erwartung allerdings enttäuscht. Die Jesusworte sind natürlich in der gleichen dunklen und schwer verständlichen Sprache von vor 2000 Jahren geschrieben, die uns heutigen nicht mehr viel sagt. Und leider sind auch die Kommentare des Verfassers äußerst knapp ausgefallen bzw. er hat sich mit Interpretationsversuchen sehr zurückgehalten. Möglicherweise war seine Absicht, dem Leser nicht vorzugreifen und ihm genug Raum für eigene Interpretationen zu lassen. Mir persönlich hätten allerdings ausführlichere Kommentare weiter geholfen. Das Buch hat mir keine klarere Vorstellung von Jesus Christus, seiner Lehre und seinen Intentionen verschafft, was mich einigermaßen enttäuscht hat.

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