Bäume und Sträucher

Bäume und Sträucher
Bäume und Sträucher

"Heimische Pflanzen - Geheimnisvolle Namen, Heilwirkung und Mythos - Teil III: Bäume und Sträucher", Ulrich Völkel, 2011, Rhinoverlag

 

Dieses Buch enthält die Beschreibung von 49 Bäumen und Sträuchern. Jede Pflanze wird zunächst botanisch beschrieben, dann folgt eine Erklärung des deutschen und des lateinischen Namens bzw. eine Aufzählung aller gebräuchlicher Bezeichnungen. Weiter folgt eine Beschreibung der möglichen Verwendung der Pflanze, bei Bäumen z. B. die Verwendung des Holzes bzw. der Einsatz als Heilpflanze oder als Lebensmittel. Dann berichtet Ulrich Völkel über die Bedeutung, die die jeweilige Pflanze im Volksglauben bzw. der Mythologie vergangener Jahrhunderte menschlicher Kulturgeschichte hatte. Viele Pflanzen wurden auch in der Dichtung thematisiert, was der Verfasser anhand von zahlreichen Zitaten belegt. Jede Pflanze wird außerdem durch eine Illustration von Otto Wilhelm Thomé aus dessen Buch "Flora von Deutschland, Österreich und der Schweiz" aus dem Jahr 1885 dargestellt.

 

Die Illustrationen sind sehr ansprechend; die Texte lassen allerdings einige Fragen offen. Manche Unklarheiten treten auf. Z. B. ist das Kapitel "Buche" mit dem Bild einer Hainbuche illustriert, im Text wird aber ausführlich die Rotbuche beschrieben. Im Kapitel "Hainbuche" erscheint wieder das Bild der Hainbuche, nur spiegelverkehrt. Dies könnte bei so manchem Leser für Verwirrung sorgen. Die Erklärungen der Pflanzennamen und ihrer Herkunft wirken oft etwas bemüht und sind schwer nachvollziehbar.

 

Die Vorstellungen unserer Vorfahren bezüglich der Heilkraft, der Symbolik oder sonstiger Wirkungen der Pflanzen wirken häufig außerordentlich bizarr. Es ist erschreckend, wie abergläubisch die Menschen früher doch waren, was in Hinblick auf ihre völlige Abhängigkeit von der Natur jedoch nur allzu verständlich ist. Das Buch dokumentiert anschaulich, dass wir dank Aufklärung und naturwissenschaftlicher Erkenntnis in unseren Vorstellungen inzwischen doch zumindest gewisse Fortschritte gemacht haben.

 

Ulrich Völkel hat sich ganz offensichtlich viel Mühe gegeben, aus unterschiedlichen Quellen möglichst viele Fakten zusammenzutragen. Allerdings wirken diese Fakten etwas lieblos aneinandergereiht. Es wäre schöner gewesen und hätte auch die Lesbarkeit gefördert, wenn der Verfasser die von ihm gesammelten Erkenntnisse in einen erzählerischen Rahmen gestellt hätte, anstatt sie nur aufzuzählen. So liest sich das vorliegende Buch wie ein Lexikon. Ansonsten ist es ein - vor allem wegen der Aufmachung - ansprechendes und auch ziemlich informatives Buch.

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