The Whispers of Nemesis

The Whispers of Nemesis
The Whispers of Nemesis

"The Whispers of Nemesis", Anne Zouroudi, 2011, Bloomsbury

 

In "The Whispers of Nemesis" lässt Anne Zouroudi ihren genialen Detektiv Hermes Diaktoros erneut einen Kriminalfall lösen, diesmal im spätwinterlichen Griechenland. Wieder sind die Schauplätze der Erzählung ländliche Gegenden Griechenlands, die Anne Zouroudi so meisterlich zu beschreiben weiß. Hermes Diaktoros beleuchtet die geheimnisvollen Todesumstände des talentierten Schriftstellers Santos Volakis. Jahre nach dessen Tod stellt sich heraus, dass dessen Grab keineswegs die sterblichen Überreste des Dichters enthält. Hermes enthüllt auf gewohnt fesselnde Weise, wie es dazu kam.

 

Bemerkenswert sind auch hier wieder die glaubwürdigen Charakterstudien durch die Verfasserin, die auf deren Menschenkenntnis und Einfühlungsvermögen beruhen. Weiter zieht sie den Leser durch ihre kultivierte Sprache und die geheimnisvolle, weltentrückte Atmosphäre der Erzählung in ihren Bann. Auch wenn die Handlung etwas konstruiert wirkt, nimmt sie der Leser doch ab, da sie einfach gut ausgedacht und meisterhaft entwickelt ist.

 

Nicht zuletzt ist man wiederum fasziniert von der Gestalt des Hermes Diaktoros, der hier einmal mehr als Beschützer der Benachteiligten agiert und am Ende für Gerechtigkeit sorgt. Darauf weist schon der Titel des Buches hin: Nemesis war in der griechischen Mythologie der Antike die Göttin des gerechten Ausgleichs. Nebenbei frönt Hermes Diaktoros natürlich seinem bekannten Hang zur Schlemmerei.

 

Es ist immer wieder interessant zu lesen, wie die Wurzeln der antiken Mythologie und das Christentum sich im modernen Griechenland vermischen, ohne sich gegenseitig zu beeinträchtigen. Volksfrömmigkeit, aber auch Aberglaube, scheinen im ländlichen Griechenland noch sehr lebendig zu sein, wenn man der Verfasserin glauben darf. Nicht zuletzt gibt das Buch einen interessanten Einblick in die Welt der Schriftstellerei. Schade, dass von Anne Zouroudis Büchern bisher nur eines in deutscher Übersetzung vorliegt.

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Kommentare: 1
  • #1

    Málkov (Freitag, 28 September 2012 09:27)

    Great info, thx