Der Lech

"Der Lech", Eberhard Pfeuffer, 2010, Wißner Verlag Augsburg

In diesem wunderschönen Bildband stellt Eberhard Pfeuffer den Gebirgsfluss Lech vor. Anschaulich wird gezeigt, wie der Lech bzw. das Lechtal während der letzten Eiszeiten entstanden sind. Der Lech entspringt in Tirol und ist als Gletscherabfluss anzusehen. Der Autor geht auf die Besiedelung des Lechtales durch den Menschen ein und zeigt, dass es sich um eine Jahrtausende alte Kulturlandschaft handelt. Dabei war der Mensch allerdings stets durch die Wildheit des Lech und seine Hochwasser gefährtet und versuchte früh, den Gebirgsfluss zu bändigen. Die Nutzung der Wasserkraft war die Voraussetzung für den Beginn der Industrialisierung der Städte am Lech und begründete ihren Wohlstand.

Im Wesentlichen stellt Eberhard Pfeuffer aber die Bedeutung des Flusses Lech als Naturlandschaft und Lebensraum für eine Vielfalt von Pflanzen und Tieren heraus. Er betont, wie herausragend die Flusslandschaft in ihrer ursprünglichen Unberührtheit als Lebensraum für viele Arten war und zeigt eindrucksvoll, wie sehr das Eingreifen des Menschen den einzigartigen Charakter des Lech beeinträchtigt hat. Vor allem der Aufstau des Lech im 20. Jahrhundert zum Zweck der Energiegewinnung hat viele Biotope am Lech unwiederbringlich zerstört, was zum Erlöschen zahlreicher Pflanzen- und Tierarten geführt hat. Um so wichtiger ist der Schutz der wenigen noch verbliebenen ursprünglichen Lebensräume am Lech. Der Bildband enthält eine Vielzahl ausgezeichneter Landschaftsfotos und stellt zahlreiche Tiere und Pflanzen, die für das Lechtal charakteristisch sind, anhand von erstklassigen Nahaufnahmen vor, was ihre Schutzwürdigkeit unterstreicht. "Der Lech" ist eine Wohltat fürs Auge und gleichzeitig ein engagiertes Plädoyer für den Naturschutz.