Essen und Trinken im Mittelalter

Essen und Trinken im Mittelalter
Essen und Trinken im Mittelalter

"Essen und Trinken im Mittelalter", Ernst Schubert, Sonderausgabe 2010, Primus Verlag

 

Anhand dieser ausführlichen Darstellung kann man sich eine gute Vorstellung von der Ernährung im Mittelalter machen. Der Historiker Ernst Schubert hat mit bewundernswertem Fleiß eine Fülle von Fakten zusammengetragen und ein äußerst interessantes Buch über ein faszinierendes Thema geschaffen. Wie aus dem umfassenden Werk immer wieder hervorgeht, war es für die Menschen des Mittelalters sehr schwierig, satt zu werden. Die Nahrungsbeschaffung und -konservierung war kompliziert und mühsam. Allerdings waren unsere Vorfahren auf diesem Gebiet erstaunlich kreativ. Man muss sich immer wieder vor Augen halten, dass es uns vermutlich nicht gäbe, wenn die Menschen des Mittelalters nicht so erfolgreich für ihren Lebensunterhalt gekämpft hätten. Auch wenn den Leser ein ungutes Gefühl beschleichen könnte angesichts der Art der Ressourcen, die damals genutzt wurden: Singvögel und allerlei Wildtiere, ganz zu schweigen natürlich von den Haustieren. Tiere dienten vorrangig der Ernährung; den Luxus, Tiere zu schonen, konnte man sich, ständig vom Hunger bedroht, nicht leisten. Und da der Umgang von uns Heutigen mit den Tieren qualitativ und quantitativ nicht besser geworden ist, haben wir keine Ursache, die Menschen des Mittelalters deswegen zu verurteilen. Für die Lektüre von Ernst Schuberts Werk braucht man einen langen Atem, da es sich um ein umfangreiches und anspruchsvoll geschriebenes Buch handelt. Ist man am Ende angekommen, möchte man am liebsten nochmals von vorne beginnen, um alle Nuancen auszukosten. Dieses fesselnde Sachbuch verdient es, mehrmals gelesen zu werden. Durch seinen hintergründigen Humor und sein Verständnis für den mittelalterlichen Menschen unterstrich der - leider bereits verstorbene - Ernst Schubert die Verbindung zwischen der Welt von damals und heute.

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