Safari - Mein Leben für Südafrikas wildes Paradies

Safari - Mein Leben für Südafrikas wildes Paradies
Safari - Mein Leben für Südafrikas wildes Paradies

"Safari - Mein Leben für Südafrikas wildes Paradies", Boyd Varty, Piper Verlag GmbH, München 2014


„Safari – Mein Leben für Südafrikas wildes Paradies“ ist die Biografie Boyd Vartys, der in Südafrika zusammen mit seiner Familie das Tierreservat Londolozi betreibt. Boyd Varty arbeitet als Ranger und Tierschützer. Zunächst überrascht es, dass ein Einundreißigjähriger bereits seine Lebensgeschichte erzählt. Boyd Varty hat jedoch tatsächlich schon so viel erlebt, dass der Stoff locker dafür ausreicht, ein dickes Buch zu füllen. Die Familie Varty besitzt Londolozi bereits in der vierten Generation, wobei die ersten beiden Generationen vor allem an der Jagd interessiert waren. Erst bei Vater und Onkel von Boyd Varty erwachte das Bewusstsein dafür, dass die Tiere vielmehr geschützt als bejagt werden müssen. Die Vartys rodeten das mit Busch überwucherte Land, verwandelten es in Grasland und machten es dadurch wieder attraktiv für Großwild. Daraus entwickelte sich die naheliegende Geschäftsidee, Safaris für Menschen anzubieten, die Tiere in ihrem natürlichen Lebensraum sehen wollen. Offensichtlich handelt es sich um ein einträgliches Unternehmen. So kam es, dass Boyd und seine ältere Schwester eine unbeschwerte Jugend in der südafrikanischen Wildnis, inmitten vieler Tiere, verbringen durften. Auf Londolozi wurde traditionell immer ein gleichberechtigtes Miteinander von schwarzen und weißen Südafrikanern gelebt, so war und ist die Apartheid zumindest an diesem Ort Südafrikas kein Thema. Boyd Varty berichtet, dass er durch seine Nähe zur Natur eine intensive Verbundenheit mit der südafrikanischen Erde und allem, was darauf lebt, entwickelt hat. Er erzählt von einer Vielzahl heiterer, aber auch gefährlicher Begegnungen mit Tieren. Dabei befremdet es, wie abfällig sich der junge Mann gelegentlich über Tiere äußert, beziehungsweise, als wie selbstverständlich es angesehen wird, Tiere zu töten. Und dies trotz aller Naturverbundenheit. Aber vielleicht ist gerade dieser ambivalente Umgang mit Tieren für Menschen typisch, die so erdverbunden aufgewachsen sind wie Boyd Varty. Dafür berichtet er mit großer Wärme über seine Familienmitglieder: Sein Onkel John, ein Original und begnadeter Tierfilmer, sowie Boyds Eltern und Schwester, werden besonders gewürdigt, ebenso viele andere Weggefährten. In der Tat sind dem jungen Mann, der nur scheinbar in einer heilen Welt aufgewachsen ist, Hindernisse nicht erspart geblieben: Zahlreiche Unfälle, ein schwieriger Internats-Aufenthalt und ein bedrohlicher Überfall auf ihn und seine Familie machten ihm zu schaffen. So berichtet Boyd Varty ausführlich davon, wie viel Zeit er damit verbracht hat, das Trauma des Überfalls zu verarbeiten und herauszufinden, wer er eigentlich ist. Dieser Weg der Selbstfindung hat ihn auf Reisen in alle Welt geführt. Das Ziel dieses Wegs lautet für Boyd Varty, sein Engagement weiterhin der Londolozi-Farm und dem Schutz der Tiere zu widmen. „Safari“ ist ein mit Wärme geschriebenes Buch, das den Leser auf unterhaltsame Weise über Südafrika informiert.

Kommentar schreiben

Kommentare: 0